Von Daniela Hungbaur
Irsee Die Zerstörungswucht des Hochwassers belastet noch immer viele Menschen in unserer Region. Bezirkstagspräsident Martin Sailer erreichen immer wieder Hilferufe. Er bittet die Betroffenen dann, sich beispielsweise an die Kartei der Not zu wenden. Denn unser Leserhilfswerk hat gleich am Wochenende der Katastrophe einen unbürokratischen Soforthilfefonds eingerichtet, um den vielen Flutopfern so schnell wie möglich finanziell unter die Arme zu greifen.
Zwar endete nun die Antragsfrist speziell für die Soforthilfen für Hochwasseropfer. „Doch Menschen, die in Folge der Flut in eine große Notsituation gekommen sind, können auch weiterhin über soziale Beratungsstellen bei ihnen vor Ort Anträge auf eine Unterstützung bei uns stellen“, betont Arnd Hansen, der Geschäftsführer der Kartei der Not. Er weiß: „Die Verzweiflung ist bei vielen Hochwasseropfern noch immer groß, weil sich die Schäden oft erst nach und nach zeigen.“ Circa 300 Anträge müssen aktuell noch bearbeitet werden, sagt Hansen. Um Menschen auch weiter beistehen zu können, sei die Kartei der Not gerade auch jetzt auf Spenden dringend angewiesen. Daher freut sich Hansen über die großzügige Spende von 25.000 Euro des Werkausschusses des Tagungs- und Bildungszentrums Irsee ganz besonders.
„Unser Bildungszentrum hat ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich. Gerade nach der Corona-Pandemie gibt es einen Nachholbedarf. Die Menschen spüren: Bildung ist persönliche Begegnung“, erklärt Leiter Stefan Raueiser. Aber auch die Sanierung von Räumlichkeiten komme bei den Gästen sehr gut an. Und weil man in dem barocken Reichsstift nicht nur eine historische, sondern auch eine soziale Verantwortung spüre und leben will, wollte man speziell die Hochwasseropfer unterstützen, sagt Raueiser.
Bezirkstagspräsident Martin Sailer habe dann die Kartei der Not als Spendenempfängerin vorgeschlagen. „Die Kartei ist seit so vielen Jahren in der Region fest verankert, bei ihr weiß man, dass das Geld wirklich eins zu eins bei den Bedürftigen ankommt“, betont Sailer. Für Sailer ist die Spende ein neuerlicher Beweis, „dass es in der Region viel Solidarität gibt und einen spürbaren Zusammenhalt“. Die große Hilfsbereitschaft der Menschen in dieser Katastrophe hat ihn tief beeindruckt. Jetzt wünscht er sich vor allem auch, dass die Gefahren der Flut nicht gleich wieder vergessen werden, sondern die Eigenverantwortung steigt: „Jeder sollte alles tun, damit sein Objekt besser vor der nächsten Flut geschützt ist.“
Spenden Möchten auch Sie Menschen aus der Region unterstützen? Hier sind die Spendenkonten der Kartei der Not:
Sparkasse Schwaben-Bodensee
IBAN: DE78 731500000034007070
BIC: BYLADEM1MLM
Stadtsparkasse Augsburg
IBAN: DE97 720500000000002030
BIC: AUGSDE77XXX
Sparkasse Allgäu
IBAN: DE33 733500000000004440
BIC: BYLADEM1ALG