von Jörg Heinzle
Die Schwestern Marion von Tessin (1919 bis 2013) und Dr. Ingeborg von Tessin (1927 bis 2014) stammten aus einer Industriellenfamilie – einer ihrer Vorfahren war beteiligt am Aufstieg des Unternehmens BASF zu einem großen Chemiekonzern und hielt Anteile an dem Großunternehmen. Die beiden Schwestern, die zusammen lebten, haben ihr Erbe zwei Stiftungen übertragen, die vielerorts soziale Projekte unterstützen – in der Region Augsburg profitiert davon unter anderem die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung. Bisher schon haben die Tessin-Stiftungen die Kartei der Not und das von ihr getragene Ellinor-Holland-Haus mit rund 480.000 Euro unterstützt, nun haben die Stiftungen weitere 70.000 Euro zugesagt.
Bei einem Vor-Ort-Termin im Ellinor-Holland-Haus machte sich Rupert Hackl, Mitglied des Tessin-Stiftungsvorstands, ein Bild von der aktuellen Arbeit der Kartei der Not. Dabei waren Ellinor Scherer, Kuratoriumsvorsitzende der Kartei der Not, Geschäftsführer Arnd Hansen und Susanne Weinrich, die Leiterin des Ellinor-Holland-Hauses. In dem Haus in Augsburg leben derzeit rund 70 Menschen. Sie verbindet, dass sie sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden. Etwas über die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner sind Kinder und Jugendliche.
Energiekrise, Wohnungsnot: Vor allem Alleinerziehende trifft es hart
Die Notlagen würden aktuell nicht weniger, so Arnd Hansen. Nach Corona spüre man jetzt die Energiekrise, die gerade Alleinerziehende hart treffe. Wegen der Wohnungsnot sei es für die Bewohnerinnen und Bewohner zudem sehr schwierig, wieder eine eigene Wohnung zu finden. Die weitere Unterstützung durch die Tessin-Stiftungen helfe unter anderem dabei, das wichtige pädagogische Personal im Ellinor-Holland-Haus zu finanzieren.
Ellinor Scherer bedankte sich für die Unterstützung und das Vertrauen in die Arbeit der Kartei der Not, die es sich zum Ziel gesetzt hat, in Not geratenen Menschen in der Region zu helfen. Rupert Hackl sagte, die Tessin-Stiftungen hätten mit dem Hilfswerk einen "guten Partner", der dabei helfe, die Stiftungsziele der Tessin-Stiftungen zu erfüllen. Bereits seit 2016 unterstützen die Tessin-Stiftungen die Kartei der Not regelmäßig.