Von Manfred Rinke
Neuburg Andreas Mundrzik traf den Nagel auf den Kopf. „Unser genossenschaftliches Motto beschreibt im Grunde perfekt das Ziel, das wir mit dieser Veranstaltung verfolgen wollen“, meinte der Organisator des mittlerweile zum elften Mal von der VR Bank Neuburg-Rain ausgetragenen Benefiz-Golfturniers der Wirtschaft. Dieses lautet: „Gemeinsam mehr erreichen“ beziehungsweise „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele.“ Damit schließt sich das Motto ideal an das der „Kartei der Not“ an. „Gemeinsam geht’s“ heißt es beim Leserhilfswerk der Augsburger Allgemeinen und ihrer Heimatzeitungen, zu der auch die Neuburger Rundschau zählt. Und was zusammen geht, sollten die Gäste der Abendveranstaltung im Wittelsbacher Golfclub in Rohrenfeld noch detaillierter erfahren.
„Wir haben um schönes Wetter gebeten“, erzählte VR-Bank Vorstandsvorsitzender Roland Gieß den Gästen nach dem Turnier. „Doch wir bekamen zu viel davon.“ Genau davon konnten die 60 Damen und Herren, die knapp fünf Stunden lang bei Temperaturen über 30 Grad den Schläger schwangen, ein Lied singen. „Ich hab’ mindestens vier Liter Wasser getrunken und musste nicht einmal auf die Toilette“, beschrieb Bäckermeister Ernst Kaltenstadler anschaulich die schweißtreibende Golfrunde für die Aktiven.
Doch die Anstrengungen haben sich einmal mehr gelohnt. Denn am Abend überreichten Roland Gieß und sein Vorstandskollege Bernd Bengel der Redaktionsleiterin der Neuburger Rundschau, Barbara Wild, einen Scheck über 15.000 Euro. Damit stieg die Spendensumme seit dem ersten Turnier vor 13 Jahren auf mittlerweile 203.000 Euro. Turnierstart vor 13 Jahren, heuer die elfte Veranstaltung? Ja, richtig, denn coronabedingt musste das Turnier zweimal ausfallen. Allerdings spendete die VR-Bank mit ihren Vertriebspartnern R+V Versicherung, Union Investment und Team Bank auch in diesen beiden Jahren jeweils 10.000 Euro an die „Kartei der Not“, damit unschuldig in Not geratenen Menschen weiter geholfen werden kann. „Denn die können schließlich nichts dafür“, begründeten die damaligen Vorstände ihren Schritt.
Hilfe leisten, wo sie gebraucht wird, das macht die von Herausgeberin Ellinor Holland ins Leben gerufene Einrichtung schon seit 59 Jahren. Und wie schnell geholfen wird, könnte die aktuelle Situation nicht besser veranschaulichen. Barbara Wild ging dabei auf das zurückliegende Hochwasser ein, das gerade auch im Verbreitungsgebiet der Augsburger Allgemeinen und ihrer Heimatzeitungen, dort, wo das Leserhilfswerk unterstützt, enorme Schäden angerichtet hat. „Bis jetzt hat die Kartei der Not bereits mit knapp zwei Millionen Euro geholfen und die Summe wird sich noch deutlich erhöhen.“ Deshalb betonte die NR-Redaktionsleiterin auch, dass das Leserhilfswerk „ganz dringend“ auf Spendengelder angewiesen ist. „Die Kartei der Not tut, was sie kann und jeder von Ihnen hilft durch seine Teilnahme an diesem Turnier mit, dass Betroffene tatsächlich auch Hilfe erhalten können.“ Doch bevor Geld gegeben wurde, stand auch bei der elften Auflage des Golfturniers der Wirtschaft der sportliche Vergleich von heuer 15 Firmen an. Die angesagte Turnierform nach dem sogenannten Modus Texasscramble ist sehr entspannt, was gerade bei den Temperaturen am Samstag ein Vorteil war.
Amüsante Worte fand der ehemalige VR-Bank-Chef und Vorstand im Wittelsbacher Golfclub, Ludwig Schlosser, bei der Siegerehrung. Einige glaubten tatsächlich auch seiner erfundenen Geschichte, nach der Vertreter des Gewerbeaufsichtsamts vor Ort gewesen seien und die Ausrichtung des Turniers wegen der Hitze als unzulässig einstuften. Aus diesem Grund müsste die gesamte Anlage für nächstes Jahr überdacht und kühl gehalten werden.
Schlosser stellte die 15 angetretenen Firmen vor, von denen sechs bereits von Anfang an dabei sind: die Hans Rathei Kieswerke, die Dilg GmbH, das Autohaus Prüller, Mercedes Praunsmändtl, die Arztpraxis Fischer-Stabauer und die VR-Bank Rain-Neuburg. Von den Gewinnern hob er einen besonders heraus: Maximilian Rudolph, der mit Profi verdächtigen 309 Metern die Sonderwertung des längsten Abschlags beim Benefizturnier gewann. Schlosser schloss die Siegerehrung mit einem Zitat von Signot Tyroller, Geschäftsführer von Mercedes Praunsmändtl und Vorsitzender des Golfclubs in Ingolstadt. „Das hier ist jedes Mal wie ein Familientreffen.“
Womit sich der Kreis schließt. „Denn gemeinsam erreicht man mehr – das ist unser Ziel und das haben wir heute wieder eindrucksvoll geschafft“, unterstrich VR-Bank Vorsitzender Bernd Bengel die Eingangsworte von Andreas Mundrzik. Den Organisator und dessen Team sprach er auch den Dank für die hochwertigen Tombolapreise aus, die bei der Verlosung zu gewinnen waren. Jetzt freut man sich bereits auf die zwölfte Auflage des Turniers im nächsten Jahr und hofft darauf, dass dann wieder einige Firmen mehr dabei sein werden. „Denn das bestens organisierte Turnier ist ja im Grunde nur ein schönes Nebenprodukt.
Das Wichtigste sind die Spenden für den guten Zweck“, wie Peter Eitelhuber vom diesjährigen besten Team Herrnbräu bei seiner Siegerrede sagte.