Mächtig geschwitzt haben am Ende des vergangenen Schuljahrs die Schülerinnen und Schüler der Realschule Neusäß - aber nicht für eine gute Sportnote, sondern für einen guten Zweck. Bei einem Spendenlauf zugunsten der Hochwasserhilfe der Kartei der Not, dem Leserhilfswerk unserer Zeitung, kam die stattliche Summe von über 16.000 Euro zusammen. „Wir sind sehr stolz, weil gleich unser erster Spendenlauf so erfolgreich war und er die ganze Schulgemeinschaft enorm zusammengeschweißt hat“, sagt Andreas Thomik, stellvertretender Schulleiter. Das Engagement der Kinder und Jugendlichen sei auch deshalb so groß gewesen, weil etliche ihrer Mitschüler selbst von der Flutkatastrophe im Landkreis Augsburg im Juni schwer betroffen waren. „Da haben es die Kinder hautnah miterlebt, wie es ist, wenn man keine Kleidung, keine Spielsachen, kein Zuhause mehr hat“, so Thomik.
Zwillinge erlaufen mit je 43 Runden eine beachtliche Spende
Bei einem Spendenlauf sagen in der Regel die Eltern, Großeltern oder andere Sponsoren zu, pro gelaufener Runde auf dem Sportplatz einen Betrag zu spenden - zum Beispiel fünf Euro pro Runde. Doppelt „getroffen“ hat es etwa die Verwandten von David und Luca aus Neusäß: Die zwölfjährigen Zwillinge, beide leidenschaftliche Fußballspieler, haben jeweils 43 Runden auf dem Sportplatz absolviert, ebenso ihr elfjähriger Mitschüler Ali. Beachtliche 34 Runden ist Thea gelaufen, ebenfalls eine Fußballerin mit guter Kondition. Jetzt, wo der symbolische Scheck mit der Summe von rund 16.700 Euro übergeben wurde, sind sie stolz: „Es ist ein tolles Gefühl, armen Menschen zu helfen“, sagt David. Kartei der Not-Geschäftsführer Oliver Jaschek ist tief beeindruckt vom sozialen Engagement der Schüler. „Es zeigt, dass auch die Jüngsten einen Unterschied machen können, sich für die Gesellschaft, für Jung und Alt einsetzen und dass ihre Stimmen gehört werden sollten.“
Als Soforthilfe gab es bis zu 5000 Euro
Der Tag des Spendenlaufs, den Pia Meyer organisiert hat, sei ein tolles Gemeinschaftserlebnis für die Schule gewesen, sagt Andreas Thomik. Natürlich gab es keinen Unterricht, der Elternbeirat hat die Getränke spendiert, die Bäckerei Gellner aus Aystetten hat alle verköstigt und den Erlös ebenfalls gespendet. Viele Eltern hätten das „Laufgeld“ ihrer Kinder noch großzügig aufgerundet auf dreistellige Beträge. Laut Oliver Jaschek habe die Kartei der Not dank großzügiger Spenden in vielen Fällen bis zu 5000 Euro als Soforthilfe an die Flutopfer ausbezahlen und somit so manche akute Not rasch lindern können.
Von Angela David